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Die in diesem Artikel dargestellten Informationen basieren auf dem Wissen und dem Behandlungsansatz des Spezialisten für Autoimmunität Dr. Datis Kharrazian.

Inhalt

Die lange Suche nach der Ursache der Symtome

Menschen, die an Autoimmunerkrankungen leiden, werden häufig erst sehr spät und nach mehreren Jahren auf der Suche nach der Ursache ihrer Symptome und ihres Leidens richtig diagnostiziert. Dies liegt mitunter daran, dass Autoimmunität in verschiedenen Stadien voranschreitet, wobei erst zum Schluss, wenn die Autoimmunerkrankung ausgebrochen ist, eine Gewebezerstörung z.B. durch einen Ultraschall oder durch ein MRT messbar ist oder die Erkrankung offensichtlich wird (s. Grafik weiter unten im Text). 

Davor kann ein Patient aber schon mehrere Jahre lang Symptome verspüren, die von den Ärzten nicht zugeordnet werden können, weil ihnen die Expertise auf diesem Fachgebiet fehlt. Denn theoretisch kann man eine Autoimmunerkrankung bereits in der stillen Phase, noch vor ihrem Ausbruch im Sinne von messbarem Gewebeverlust, mit Hilfe von Antikörper-Testing im Blut diagnostizieren. 

Woran ihr selbst merkt, dass ihr an einer Autoimmunerkrankung leiden könntet:

  • Bisher hat keine Therapie eure Hauptbeschwerden geheilt
  • Verschiedene Behandlungen haben euch zu verschiedenen Zeitpunkten geholfen, jedoch nicht euer Problem geheilt
  • viele verschiedene Reaktionen auf Lebensmittel, Chemikalien etc. (Verlust der Immuntoleranz)

Was ist Autoimmunität?

Autoimmunität bedeutet nichts anderes als Antikörper auf eigene Gewebe-Proteine.

Hauptcharakteristiken von Autoimmunität sind: 

  1. der Verlust der Immuntoleranz, das heißt, dass die Fähigkeit verloren wurde, zelleigenes Gewebe von peripherem Gewebe zu unterscheiden. Die Ursache dafür können Schadstoffe, Gifte, hormonelle Veränderungen, immunreaktive Nahrungsmittelproteine, Infektionen oder Stress sein. Als Folge werden vom Körper Autoantikörper gegen körpereigenes Gewebe produziert.
  2. Überreaktive NF-κB-Mechanismen, die zu einer systematischen Entzündung im Körper führen¹ (Hinweis: Antioxidantien wie Resveratrol oder Kurkuma wirken diesem Mechanismen entgegen, mehr dazu unten bei den Supplement-Empfehlungen)

 

Wenn die Immuntoleranz verloren wurde und Antikörper produziert werden, kommt es zur Autoimmunität, welche in verschiedene Stadien vorkommen kann:

Die Höhe der Gewebe-Antikörper im Blut sagt nichts über die Schwere der Autoimmerkrankung aus.

Der Grad der Entzündung bzw. Zerstörung des Gewebes wird nicht von der Höhe oder Anzahl der Antikörper bestimmt, sondern von der Aggressivität der Reaktion deines Immunsystems aufgrund der vorhanden Antikörper. Die Aufgabe von Antikörpern bei Immunreaktionen ist erstmal nur das "Markieren von Feinden", nicht aber deren eigentliche Eliminierung.

Dein ermittelter Antikörper-Wert ist nicht mit anderen Betroffenen vergleichbar, er kann dir aber als persönliche Baseline dienen, denn 

  • sollte sich dein Antikörper-Wert bei darauffolgenden Laborermessungen verringern, weißt du, dass die Entzündung zurückgegangen ist und du in Remission bist 
  • bei einer Erhöhung der Antikörper leidest du an einem Rückfall und einer Verschlechterung der Entzündung.

B-Zellen-Antikörper und T-Zellen-Antwort

Aber Achtung: Die Aggressivität einer Autoimmunreaktion wird durch das Zusammenspiel zwischen B-Zellen (Antikörpern) und den T-Zellen bestimmt. Während Antikörper nur das Ziel, das zerstört werden soll, markieren, sind T-Zellen tatsächlich die Zellen, die die durch die Antikörper markierten Zellen zerstören. Daher ist die T-Zellen-Antwort neben den B-Zellen-Antikörper wichtig, um Autoimmunität zu verstehen. Sollten sich also z.B. deine Antikörper senken, aber deine Symptome zunehmen, kann es sich lohnen, deine T-Zellen zu messen, denn nicht immer zeigen Antikörper allein das komplette Bild einer Autoimmunerkrankung. (Ausnahme neurologische Antikörper: Sind allein diese erhöht, können sie zu Schaden führen.)

Man unterscheidet verschiedene Arten von T-Zellen:

  • T-Helferzellen: Koordination des Immunsystems und Aktivierung von Immunzellen wie B-Zellen
  • Zytotoxische T-Zellen: Killerzellen, die infizierte oder abnormale Zellen töten
  • Regulatorische T-Zellen: Regulierung der Immunantwort 
  • TH17-Zellen: Subgruppe der T-Helferzellen, die bei Überregulierung zu Entzündung führt und im Zusammenhang mit Autoimmunität steht

Arten von Autoimmunerkrankungen

Oft werden Patienten aber auch mit einer Krankheit diagnostiziert und wissen gar nicht, dass es sich dabei eigentlich um eine Autoimmunerkrankung handelt oder eine Autoimmunerkrankung dahintersteckt. 

Beispiele für Autoimmunerkrankungen sind:

  • Schilddrüsenunterfunktion, in den meisten Fällen handelt es sich hierbei um Hashimoto
  • Diabetes Typ 1
  • Chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Inflammatory Bowel Disease, IBD) wie Colitis ulcerosa und der Morbus Crohn
  • Psoriasis (Schuppenflechte)
  • Perniziöse Anämie (Vitamin B12-Mangel)/ Autoimmungastritis
  • Rheumatoide Arthritis
  • Nicht-virale Hepatitis (Autoimmune Hepatitis)
  • Interstitielle Zystitis
  • Morbus Menière 

Generell lassen sich zwei verschiedene Kategorien von Autoimmunerkrankungen unterscheiden - organ-spezifische vs. systematische Autoimmunerkrankungen. Im Folgenden findet ihr einige Beispiele für Vertreter beider Kategorien² :

Beispiele für organ-spezifische Autoimmunerkrankugen

Beispiele für systematische Autoimmunerkrankungen

Ein erfolgreiches Management einer systematischen Autoimmunerkrankung ist leider schwieriger, da hier die DNA des gesamten Körpers angegriffen wird (nucleic acid infiltration). 

Das Vorhandensein einer systematische Autoimmunität kann allgemein mit einem umfangreichen ANA-Panel untersucht werden.

Konventionelles Modell zum Management von Autoimmunkrankheiten

Je nach der spezifischen Erkrankung gibt es verschiedene Medikamente, die angewendet werden können, 

  • um entweder die Funktion des betroffenen Gewebes oder Organs künstlich zu ersetzen z.B. werden bei Hashimoto die Schilddrüsenhormone, welche durch die Schilddrüsenunterfunktion nicht mehr in ausreichender Menge selbst produziert werden können, synthetisch hergestellt und dem Körper zugeführt. Dies unterbricht aber nicht die Entzündung und Gewebezerstörung und hervorgerufen durch den Autoimmunprozess.
  • oder um das überreaktive Immunsystem herabzuregulieren, z.B. unterdrückt Cortison als Glukokortikoid das aktivierte Immunsystem. Es gibt einige immunmodulierender Medikamente für bestimmte Autoimmunkrankheiten, die meist aber auch Nebenwirkungen mit sich bringen. Da manche Autoimmunkrankheiten aber sehr aggressiv sind, sollte man mit einem Arzt über eine Medikation und Möglichkeiten zur Therapie sprechen.

Zur Beratung über geeignete Medikamente für deinen spezifischen Fall solltest du einen Arzt befragen.

 

Eine weitere Behandlung der eigentlich zugrundeliegenden Autoimmunerkrankung findet jedoch in den allermeisten Fällen nicht statt - vor allem nicht im kassenärztlichen System, denn eine Behandlung einer Autoimmunerkrankung ist komplex, individuell und damit zeitintensiv, was dem Arzt durch die gesetzliche Krankenkasse nicht entlohnt werden kann. Auch wenn es wichtig ist, bei gewissen, fortgeschrittenen Autoimmunerkrankungen Medikamente einzunehmen, dann behandelt dies nicht die Ursache der Erkrankung.

Die Folge:

  • Selbst wenn ein Patient mit Medikamenten symptomfrei ist, die Autoimmunreaktion im Körper schreitet ungehindert voran und das Gewebe wird weiter zerstört! So ist es nicht ungewöhnlich, dass mit der Zeit die Dosierung erhöht werden muss.
  • Die zugrundeliegende Autoimmunerkrankung kann auch weitere Bereiche des Körpers betreffen oder sich ohne Intervention darauf ausweiten und hier weiter voranschreiten.

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¹ Barnes, P. J., & Karin, M. (1997). Nuclear factor-κB—a pivotal transcription factor in chronic inflammatory diseases. New England journal of medicine, 336(15), 1066-1071.

² Perl, A. (2012). Pathogenesis and spectrum of autoimmunity. Autoimmunity: Methods and Protocols, 1-9.

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