Im Prinzip ist die ketogene Ernährung, oder kurz keto genannt, eine Extremform der Low Carb Ernährung, bei der man seinen Kohlenhydratkonsum auf ca. 5 % bzw. auf unter 25 g pro Tag (max. 40 g pro Tag) einschränkt. d.h. fast keine Kohlenhydrate konsumiert, und damit seinen Blutzucker konstant hält sowie seine Insulinwerte reduziert. Dafür erhöht man die Zufuhr an gesunden Fetten und Proteinen. Bei einer ketogenen Ernährung werden 70 - 80 % der Kalorien durch Fett und ca. 15 - 20 % durch Proteine zugeführt.
Das besondere, was dann passiert, ist eine Stoffwechselumstellung des Körpers, die so genannte Ketose, bei der plötzlich Fett anstatt Zucker zur Energiegewinnung der Zellen genutzt wird.
Die Ketose kann bei Gewichtsreduktion helfen und hat Vorteile bei Blutzuckerproblemen, kardiovaskulären Risikofaktoren (Cholesterol und Blutdruck), Neurodegeneration oder Gehirnverletzungen, Epilepsie, PCOS, Akne und wird manchmal auch als Ernährungsform bei Krebs eingesetzt¹.
Normalerweise gewinnt der Körper Energie, indem er Kohlenhydrate bzw. Glukose aus der Nahrung aufnimmt und verbrennt.
Bei der Ketose wird von deinem Körper anstatt Glukose (Zucker) das Fett aus der Nahrung oder Körperfett zur Energiegewinnung genutzt. Früher hat der Körper die Ketose genutzt, um in Hungerszeiten von eingelagerten Fettreserven zu zehren und sich zu ernähren. Daher befindet man sich, wenn man fastet, in Ketose. Man muss aber nicht unbedingt fasten oder hungern, um in Ketose zu kommen, sondern man kann diesen Zustand auch mit einer ketogenen, kohlenhydratarmen Ernährungsweise schaffen.
Die primäre Energiegewinnung des Körpers ist durch Kohlenhydrate und die Verbrennung von Glukose. Die Fettverbrennung ist für den Körper sozusagen erst das zweite Mittel der Wahl und sie wird nur angeschalten, sofern keine Glukose aus der Nahrung und kein Glykogen (gespeicherte Glukose) mehr verfügbar ist. Solange Kohlenhydrate verfügbar sind, ist der Mechanismus der Fettverbrennung blockiert. Deswegen muss die Kohlenhydratzufuhr so weit zurückgefahren werden, dass der Körper ständig in der Fettverbrennung arbeitet.
In der Ketose werden Ketone aus Fetten und Proteinen hergestellt, die den Körper mit Energie versorgen. Ketonkörper werden also die Stoffwechselprodukte von Fettsäuren genannt. Man unterscheidet Acetoacetat (AcAc) und Hydroxybutyrat (3HB). Als Nebenprodukt wird darüber hinaus Aceton produziert, welches ausgeschieden wird und z.B. für den typischen Keto-Atem sorgt. Das Gehirn arbeitet effizienter mit Ketonen als mit Glukose. Daher hat eine ketogene Ernährung positive Effekte auf die Konzentrationsfähigkeit und eignet sich als Ernährung bei neurologischen Erkrankungen oder Epilepsie¹.
Die Ketose hat auch Auswirkungen auf einige Hormone - allen voran Insulin, dessen Spiegel durch eine kohlenhydratarme Ernährung konstant niedrig gehalten wird, da Fett den Insulinspiegel viel weniger ansteigen lässt wie Zucker¹. Bedingt durch einen niedrigen Insulinspiegel und wenig Kohlenhydrate wird auch die Ausschüttung des Hungerhormons Ghrelin verringert. Dies führt dazu, dass man in Ketose viel weniger Hungerattacken verspürt, an denen man bei Blutzuckerschwankungen ansonsten leidet. Sofern man abnehmen möchte, ist dies ein entscheidender Vorteil.
Daneben bewirkt eine ketogene Diät bedingt durch ein niedrigeres Insulin, dass Entzündung oder oxidativer Stress im Körper reduziert wird, was neuroprotektiv wird².
Wenn der Körper die Ketose nicht gewöhnt ist, dann können die ersten Tage der Ernährungsumstellung erst einmal schwierig werden. Denn es braucht seine Zeit, bis er sich daran gewöhnt hat. Tendenziell ist es umso schwieriger, je mehr Kohlenhydrate du bisher gegessen hast.
Folgende Tipps können dir helfen:
Einige Symptome, die während der Umstellung in den ersten 1 - 2 Wochen der ketogenen Diät auftreten können, sind:
Es dauert meistens 4 Tage bis zu einer Woche, bis sich der Körper vollständig auf Ketose umgestellt hat. Es kann aber auch etwas länger dauern.
Nach 3 - 8 Wochen sollte sich der Körper so weit an keto gewöhnt haben, dass Hungergefühle am Morgen verschwunden sein sollten.
Nach der Adaption nach ca. 3 - 8 Wochen sollte zudem folgendes passieren und du solltest die Ketose an weiteren subjektiven Faktoren merken:
fast alle Arten von Gemüse, die überhalb des Erdbodens wachsen, v.a. grüne (Ausnahmen siehe rechts)
Früchte:
alle Arten von qualitativ hochwertigem Fleisch (inkl. Innereien) aus Weidehaltung, Fisch und Meeresfrüchte
Eier (aus Freilandhaltung)
Butter & Milchprodukte aus Weidehaltung (besonders fettreiche wie Sahne oder Käse, Milch eher meiden) (aufgrund des inflammatorischen Effekts von Casein Milchprodukte in Maßen, wenn möglich auf vegane Alternativen aus Kokos zurückgreifen)
fast alle Arten von Nüssen und Samen und Mehle daraus (Ausnahmen siehe rechts), z.B.:
Gesunde Fette:
z.B. Avocadoöl, Olivenöl, Kokosöl, Nussöle, tierische Fette
Sonstiges:
folgende Ausnahmen gelten bei Gemüse: kein Wurzelgemüse bzw. Knollen wie
alle anderen Früchte außer die links genannten aufgrund ihres hohen Fruchtzuckergehalts
alle Getreidearten und Pseudogetreide:
alle Hülsenfrüchte
folgende Ausnahmen gelten bei Nüssen und Samen:
Sonstiges:
Die oben dargestellte Liste erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.
Wichtig ist, dass du bei keto nicht cheaten darfst! Du musst unterhalb von 20 - 25 g Kohlenhydrate pro Tag bleiben, um in Ketose zu gelangen und dort zu bleiben.
Sobald der Körper Kohlenhydrate verfügbar hat, dauert es ca. 24 Stunden bis nicht nur die Glukose aus der Nahrung verbraucht, sondern auch der Glykogenspeicher geleert ist. Erst dann beginnt er mit der Umstellung auf Ketose.
Um auch ohne Kohlenhydrate satt zu werden, musst du genügend Fette und Proteine in deine Mahlzeiten stecken.
Als gute Proteinquellen sind tierische Produkte wie Fleisch und Fisch sowie Nüsse zu empfehlen.
Unter gesunden Fette versteht man eine vielseitige Mischung aus hochwertigen Pflanzen- oder Nussölen wie Kokosöl, Leinöl, Hanföl, Borretschöl, Schwarzkümmelöl, Avocadoöl, Olivenöl, Walnussöl, etc. Zudem ist ein Omega-3-Supplement wie Fischöl empfehlenswert (s. Supplementempfehlung). Achtung: Sonnenblumenöl und Rapsöl zählen nicht zu den gesunden Pflanzenfetten!
Im Folgenden einige Beispiele für typische keto Gerichte:
Im Folgenden findest du außerdem noch ein paar raffinierte Rezepte, die dir zeigen sollen, dass man auch mit keto lecker essen und auch ohne Kohlenhydrate satt werden kann:
Da bei keto Fett zur Energiegewinnung genutzt wird, passiert es häufig, dass übergewichtige Menschen durch keto abnehmen. Denn der Körper kann auf eingelagerte Fettreserven zurückgreifen und diese abbauen bzw. das Fett verbrennen. Daher ist keto z.B. beim metabolischen Syndrom eine gut geeignete Ernährungsweise.
Das heißt aber nicht, dass man immer unbedingt abnimmt. Wenn man ausreichend Fette über die Ernährung zu sich nimmt und zusätzlich viele Proteine, dann hilft diese Diät manchmal gerade untergewichtigen Personen, die ansonsten nur schwer zunehmen, dabei ihr Gewicht zu erhöhen.
Kohlenhydrate sind nicht essentiell. Viele Fette und Proteine sowie Vitamine etc. sind für den Körper essentiell, da er sie nicht selbst herstellen kann, sondern zwingend über die Nahrung aufnehmen muss. Kohlenhydrate gehören jedoch nicht dazu, da er sie selbst aus Fetten und Proteinen bilden kann.
Auch eine Unterernährung riskierst du nicht, sofern du deinen Kalorienbedarf nicht einschränkst, sondern einfach andersweitig über Fette und Proteine deckst.
Durch eine ketogene Diät erhöhen sich zwar die HDL-Werte, aber das LDL-Cholesterin und auch das Gesamt-Cholesterin sinkt. Der Grund, warum man trotz der Ernährung mit viel Fett verbesserte Lipidprofile hat, ist, weil die zuvor erhöhten Cholesterin- und Triglyceride-Werte durch Insulin getriggert werden. In Studien wurde gezeigt, dass eine ketogene Ernährung kardiovaskuläre Risikofaktoren verbessert⁷.
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Ein hochwertiges Omega-3-Öl sollte eigentlich ähnlich wie Vitamin D ein Standard-Supplement für jeden in Deutschland sein - zumindest für jeden, der nicht regelmäßig Meeresfisch ist.
Unsere westliche Ernährung ist stark fleischlastig und damit reich an der Omega-6-haltigen Arachidonsäure. Ein ausgewogenens Gleichgewicht zwischen Omega-6 (enthalten in tierischen Produkten) und Omega-3 (enthalten in Fisch und Algen), hat aber einen nachgewiesenen entzündungshemmenden Effekt für verschiedene Bereiche unseres Körpers. Um das Verhältnis dieser beiden essentiellen Fettsäuren anzugleichen, ist es daher empfehlenswert, ein hochwertiges Omega-3-Öl wie Fischöl zu supplementieren. Besonders wenn man aufgrund einer Low Carb Ernährung seine Zufuhr an tierischen Produkten und damit an Omega-6 erhöht, sollte man daher auf einen Ausgleich durch Omega-3 achten.
Achtet bei der Auswahl aber auf die Qualität. Es darf nicht ranzig schmecken oder riechen!
Wir empfehlen z.B. OmegaCo3 (K07) von Apex Energetics.
¹ Paoli, A., Rubini, A., Volek, J. S., & Grimaldi, K. A. (2013). Beyond weight loss: a review of the therapeutic uses of very-low-carbohydrate (ketogenic) diets. European journal of clinical nutrition, 67(8), 789-796.
² Kroemer, G., López-Otín, C., Madeo, F., & de Cabo, R. (2018). Carbotoxicity—noxious effects of carbohydrates. Cell, 175(3), 605-614.
³ Dashti, H. M., Mathew, T. C., Khadada, M., Al-Mousawi, M., Talib, H., Asfar, S. K., ... & Al-Zaid, N. S. (2007). Beneficial effects of ketogenic diet in obese diabetic subjects. Molecular and cellular biochemistry, 302, 249-256.
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