Obwohl eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) verschiedene Ursachen haben kann, ist die Ursache in 90% aller Fälle von Schilddrüsenunterfunktionen im Erwachsenenalter eine Autoimmunerkrankung und zwar in den meisten Fällen verursacht durch die Hashimoto-Thyreoiditis. Diese Erkrankung betrifft meistens Frauen im Alter zwischen 20 und 60 Jahren¹.

 

 

 

 

Leidest du an einer Schilddrüsenunterfunktion, bestehe auf jeden Fall auf eine Untersuchung deiner Schilddrüsen-Antikörper im Blut. Wenn du mehr über die Erkrankung Hashimoto-Thyreoiditis wissen und Schilddrüsen-Antikörper verstehen möchtest, dann klicke hier.

Alles zur ganzheitlichen Behandlung der Hashimoto-Thyreoiditis als Autoimmunerkrankung findest du in diesem Artikel.

Die in diesem Artikel dargestellten Informationen basieren auf dem Wissen und dem Behandlungsansatz des Spezialisten für Hashimoto und Autoimmunität Dr. Datis Kharrazian - bekannt durch sein Bestseller über die Behandlung von Hashimoto "Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto anders behandeln" (2010).

Konventionelles Modell zum Managment der Schilddrüsenunterfunktion & von Hashimoto

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse

 

Im Falle einer Hashimoto-Thyreoiditis wird zwar eine Schilddrüsenersatzhormontherapie durchgeführt, sofern der TSH-Wert außerhalb des Normbereichs liegt und eine Hypothyreose diagnostiziert wird, eine weitere Behandlung der eigentlich zugrundeliegenden Autoimmunerkrankung findet jedoch in den allermeisten Fällen nicht statt - vor allem nicht im kassenärztlichen System, denn eine Behandlung einer Autoimmunerkrankung ist komplex, individuell und damit zeitintensiv, was dem Arzt durch die gesetzliche Krankenkasse nicht entlohnt werden kann. 

 

Die Folge:

  • Es kann passieren, dass Patienten weiterhin Symptome wie Müdigkeit oder depressive Verstimmungen verspüren, obwohl ihr TSH-Wert im Normbereich liegt. Denn auch wenn es wichtig ist, bei einer fortgeschrittenen Hashimoto-Thyreoiditis mit einer offenkundigen Schilddrüsenunterfunktion Schilddrüsenhormone einzunehmen, dann behandelt dies nicht die Ursache der Erkrankung. Schlimmstenfalls werden Patienten bei anhaltenden Symptomen weitere Medikamente wie Antidepressiva zur deren Unterdrückung verschrieben.
  • Selbst wenn ein Patient mit der Hormonsupplementierung symptomfrei ist, die Autoimmunreaktion im Körper schreitet ungehindert voran und das Schilddrüsengewebe wird weiter zerstört! So ist es nicht ungewöhnlich, dass mit der Zeit die Hormondosierung erhöht werden muss.
  • Die zugrundeliegende Autoimmunerkrankung kann auch weitere Bereiche des Körpers betreffen oder sich ohne Intervention darauf ausweiten und kann auch hier weiter voranschreiten.

 

Hashimoto ist eine Multisystemerkrankung

Hashimoto ist mehr als eine Schilddrüsenerkrankung. Es ist eine Erkrankung, die mehrere Bereiche unseres Körpers beeinträchtigen kann, wie die folgende Darstellung zeigt, und sie muss als Multisystemerkrankung behandelt werden.

Quelle: in Anlehnung an Dr. Datis Kharrazian, 2020

Wie wir von Health Xcellence dich bei Hashimoto unterstützen - Individuelle Beratung nach dem Ansatz des Experten Dr. Datis Kharrazian

"Wenn man die Pathophysiologie von Hashimoto nur als lineares Muster verstehen kann, dann wird man im entsprechenden klinischen Management Grenzen haben. Wenn man allerdings die Pathophysiologie von Hashimoto  als ein integriertes, komplexes Netz verstehen kann, hat man vielleicht eine bessere Chance, Patienten mit Hashimoto zu managen." (Datis Kharrazian, 2020)

Die Erkrankung Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung und daher in ihren Ursachen komplex und individuell. Es gibt keinen "One-fits-all" Lösungsweg, d. h. eine Methode oder ein Modell, das alle Patienten von Hashimoto heilt. Eine Heilung ist bei Autoimmunerkrankungen sowieso nicht möglich, sondern es geht vielmehr um ein Management der Erkrankung mit dem Ziel die chronische Entzündung zu reduzieren und bestenfalls in Remission zu zwingen. 

Viele ganzheitliche Ansätze raten den Betroffenen pauschal sich glutenfrei zu ernähren und ihren Darm zu sanieren und damit solle dann auch die Erkrankung zurückgehen. Das sind zwar oft zwei wichtige Faktoren oder Trigger im Zusammenhang mit Hashimoto. Trotzdem gibt es kein einfaches oder pauschales Protokoll, nach dem sich die durch Hashimoto im Körper hervorgerufene, chronische Entzündung bei jedem Patienten abschwächen lässt. Stattdessen ist die Hashimoto-Thyreoiditis - wie jede Autoimmunerkrankung - als ein komplexes Netz bestehend aus verschiedenen Systemen oder fehlgeleiteten Prozessen unseres Körpers, die darin verwickelt sein können und miteinander in Zusammenhang stehen, zu verstehen.

 

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Hashimoto und das Gehirn

 

Zum Beispiel entwickeln viele Hashimoto-Patienten frühe Neurodegeneration and Entzündung des Gehirns. Dies führt dazu, dass ihre Symptome von Müdigkeit und Depression andauern und die neurokognitive Funktion wie auch psychologisches Wohlbefinden trotz Schilddrüsen-Medikation vielleicht nicht vollständig wiederhergestellt werden kann³. Die zerebellare Degeneration kann immunvermittelt sein. Es scheint, dass die Präsenz von Antikörpern gegen die Schilddrüse den Autoimmunprozess signalisiert oder verursacht, der die zerebellare Degeneration herbeiführt. Bei betroffenen Patienten sollte eine immunmodulierende Therapie in Betracht gezogen werden⁴. Zu den Symptome für eine Autoimmunreaktion gegen das Kleinhirn (Zerebellum) gehören eine schlechtes Gleichgewicht (Instabilität), Schwindelgefühl, Übelkeit bei Bewegungen z.B. Autokrankheit, Empfindlichkeit bei Licht oder Geräuschen sowie Angst bei vollen Plätzen.

Hashimoto und das Mikrobiom

 

Die Zusammensetzung des Darmmikrobioms unterscheidet sich zwischen Hashimoto-Patienten und normalen Kontroll-Gruppen hinsichtlich der Vielfalt der Taxa (Bakterienstämme). Die Anzahl der intestinalen Mikroorganismen ist entweder verringert oder übermäßig erhöht (Anzeichen für bakterielle Überbesiedlung der Darmflora) im Vergleich zu gesunden Personen⁵. Dabei spielt die Mikrobiota eine Rolle als ein Regulator der Schilddrüsen-Homöostase durch seine metabolischen Enzyme und durch die Modulation der Bioverfügbarkeit der Iodothyronine T3 und T4 zur Reabsorption ins Blut

Erfahre hier mehr zum Mikrobiom.

Hashimoto und Blutzucker Instabilität

Hashimoto-Patienten sind anfällig für Fettstoffwechsel-Störungen und das Schilddrüsenhormon-Level hat eine enge Korrelation mit dem Blutlipidstoffwechsel, Insulinstoffwechsel und entzündlichen Faktoren⁷. 

Erfahre hier mehr zum Blutzucker.

Hashimoto und hepatische Funktion

Der Schilddrüsenhormonstoffwechsel ist stark abhängig von einer gesunden Leber, d. h. eine gesunde Leber ist essentiell für Schilddrüsenhormone. Umgekehrt ist eine gesunde Schilddrüse mit einer gesunden Hormonproduktion ebenfalls sehr wichtig für eine gesunde Leber⁸.
 

Schritt 1: Individuelle Anamnese potentieller Trigger

Wir von Health Xcellence beraten dich individuell und versuchen mit dir zusammen, den Knoten zu entwirren und die Ursache deiner Autoimmunerkrankung Schritt für Schritt zu verstehen. Wir führen mit jedem Betroffenen individuell eine Analyse der potentiellen Trigger durch und erarbeiten Maßnahmen diese Trigger Stück für Stück auszuschalten. 

Quelle: in Anlehnung an Dr. Datis Kharrazian, 2020

Schritt 2: Persönlicher Behandlungsplan und Empfehlungen zu Interventionen

Auf Basis dieser Analyse erarbeiten wir gemeinsam einen Behandlungplan bzw. führen Schritt für Schritt verschiedenen Interventionen zum Management deiner Hashimoto-Erkrankung ein. 

Alle unsere Maßnahmen und Handlungsempfehlungen basieren auf dem aktuellsten Stand der wissenschaftlichen Forschung und auf Studien zu diesem Thema. Ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich belegt.

 

Eine Auswahl von Interventionen aus dem Bereich Ernährung, Supplements und Lifestyle findest du im Folgenden. Welche davon für dich und dein Fall relevant sind, besprechen wir in unserer Beratung. 

Ernährung bei Hashimoto
 

Supplement-Empfehlungen bei Hashimoto

Lifestyle-Faktoren bei Hashimoto
 

  • Sport
  • Oft unterschätzt: Guter Schlaf - die Basis des Immunsystems
  • Stress

Ernährung bei Hashimoto

Allgemeine Ernährungsempfehlungen und -hinweise bei Autoimmunerkrankungen, die natürlich auch für Hashimoto gelten, findet ihr hier.

Im Folgenden noch einige spezifische Hinweise zur Ernährung bei Hashimoto:

  • Gluten: Es konnte belegt werden, dass eine glutenfreie Ernährung auch im speziellen Fall von Hashimoto die Antikörper-Titer von TPO und Tg reduziert¹³. 
  • Paleo Autoimmunprotokoll (AIP): Diese Ernährungsform für Autoimmunerkrankungen zeigt auch bei Hashimoto Erfolg¹⁵. Bei AIP geht es neben Gluten & Milchprodukten vor allem um die Eliminierung von Lektinen aus der Ernährung. Das sind kohlenhydratbindende Proteine oder Glykoproteine, welche in Getreide, vielen Gemüse- und Obstarten, Nüssen und Samen oder Hülsenfrüchten enthalten sind. In einer Studie wurde ermittelt, dass Lektine kreuzreaktiv zu verschiedenen gewebespezifischen Antigenen wie unter anderem TPO sind¹⁴, womit Lektine die Zerstörung der umliegenden Thyrozyten der Schilddrüse fördern können, sofern man auf Lektin-Proteine reagiert. Allerdings muss AIP nicht pauschal von jedem Hashimoto-Patienten befolgt werden, sondern es kommt auf die individuellen Nahrungsmittelunverträglichkeiten an. Auskunft darüber kann ein Nahrungsmittelunverträglichkeitstest von Cyrex geben. 
  • Kreuzreaktivität von Nahrungsproteinen und Autoimmunität: Zwischen Nahrungsproteinen und den menschlichen Gewebeproteinen kann es zur Kreuzreaktivität bedingt durch molekulare Mimikry kommen. Kreuzreaktivität passiert, wenn die Aminosäuresequenz zwischen beiden Proteinen ähnlich sind. Es gibt eine Liste kreuzreaktiver Nahrungsproteine mit der Schilddrüse, welche durch eine Forschungsarbeit von Datis Kharrazian unter Führung von Dr. Aristo Vojdani und seinem Labor entstanden ist. Dazu zählen unter anderem Latex, Kamut, Sojasauce, Gelatine, Jakobsmuschel, Thunfisch, Cashew, Kaffee, Paranuss, Mandel,...¹⁶. Um herauszufinden, ob du Antikörper gegen ein Nahrungsmittel bildest, welches gleichzeitig kreuzreaktiv zur Schilddrüse ist, musst du Cyrex Array 10 auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten durchführen. Wir beraten dich dazu gerne.

Die besten Supplements bei Hashimoto

Im Folgenden stellen wir euch Supplements vor, die insbesondere die Schilddrüse und Hashimoto adressieren. Weitere Supplements, die bei Autoimmunerkrankungen empfohlen werden, um das Immunsystem zu regulieren, findet ihr auf unserer allgemeinen Seite zu Autoimmunerkrankungen. Die beste Wirkung erzielt ihr, wenn ihr synergistisch verschiedene Nahrungsergänzungsmitteln mit weiteren Maßnahmen aus dem Bereich Ernährung und Lifestyle kombiniert.

Alle empfohlenen Supplements sind über den Onlineshop unseres Partners "amrita nutrition" bestellbar. 

Noch keinen Account bei amrita nutrition? Dann bucht einen Termin zur Erstberatung bei uns. Anschließend erhaltet ihr exklusiven Zugang zu den dort erhätlichen Practitioner Brand Supplements führender Marken wie Apex Energetics K-Line Nutritionals™.

Glutathion-Creme zur Anwendung auf der Schilddrüse

Glutathion (GSH) ist ein schwefelhaltiges, zelluläres Antioxidans. Bei Hashimoto-Patienten wurde eine erhebliche Reduktion des Glutathion-Levels ermittelt. Es wurde außerdem ein Zusammenhang zwischem den Glutathion-Status und den TPO-Antikörper-Titern festgestellt, der vermuten lässt, dass der reduzierte Glutathion-Status zu oxidativem Stress und der Entwicklung von immunologischer Intoleranz bei Hashimoto führt²³.

Glutathion lässt sich in verschiedenen Formen supplementieren

Für Hashimoto-Patienten eignet sich anstatt der oralen Einnahme aber auch hervorragend eine Glutathion-Creme, die an der Schilddrüse direkt auf der Haut aufgetragen werden kann und so gezielt eingesetzt werden kann. Erhältlich ist diese z.B. unter dem Namen Oxicell von Apex Energetics nach der Formulierung des Schilddrüsen-Experten Datis Kharrazian.

Besonders falls ihr an einer Schwellung der Schilddrüse aufgrund eurer Hashimoto-Erkrankung leidet, ist eine Glutathion-Creme das Supplement eurer Wahl!

Vitamin D

In einer Studie wurden Frauen mit Hashimoto wöchtenlich drei Monate lang 50.000 IU Vitamin D verabreicht und deren Vitamin-D-Spiegel (25-Hydroxy-Vitamin D) sowie TPO- und Tg-Antikörper und TSH zu Beginn und am Ende der Studie gemessen. Dabei konnte eine signifikante Verringerung der Tg-Antikörper sowie eine Verbesserung des TSH-Werts (Senkung) festgestellt werden. Bei den TPO-Antikörpern konnte allerdings keine signifikante Verbesserung festgestellt werden¹⁷. 

In genetischen Studien wurde zudem einen Zusammenhang zwischen der Anfälligkeit für Schilddrüsenautoimmunerkrankungen und genetische Polymorphismen des Vitamin D-Rezeptors, des Vitamin D-bindende Proteine, von 1-α-Hydroxylase und von 25-Hydroxylase festgestellt¹⁸, welche dafür verantwortlich sind auf Vitamin D zu reagieren, es zum Zielgewebe zu transportieren und es in seine aktive Form zu konvertieren. Daher unterscheidet sich die Antwort auf Vitamin D-Supplementierung bei Hashimoto-Patienten - sie kann sogar bei demselben Patienten von Zeit zu Zeit aufgrund physiologischer Mechanismen varieren. 

Als Faustregel kannst du dir merken, dass du deinen 25-Hydroxy-Vitamin D-Spiegel im Blut regelmäßig kontrollieren lassen solltest. Er sollte am oberen Ende der Messskala des Labors liegen (mind. 50 ng/ ml). 

Beachte auch, dass falls du unter einer intestinalen Entzüdung oder einer Störung der Gallenblase leidest, dies zu einer Malabsorption von Vitamin D führen kann. 

Wir empfehlen z.B. Liqua D (K87) von Apex Energetics

"Multi-Nährstoff-Tablette" für die Schilddrüse

Das Produkt "Thyro-FLM (K137)" von Apex Energetics kombiniert wichtige Nährstoffe zur Unterstützung der Schilddrüse in einem Präparat. Durch die Kombination wirken die Nährstoffe synergistisch und verstärken damit ihre positive Wirkung auf deine Schilddrüse. Das Produkt enthält unter anderem:

  • Selen: Selen ist ein Mikronährstoff, der für die Bildung von Selenoproteinen notwendig ist, welche gesundheitliche Effekte wie antioxidativen Schutz und entzündungshemmende Wirkung mit sich bringen sowie bei der Schilddrüsenhormonsynthese unterstützen. Selen dient daher der Vorbeugung von immunvermittelten Schilddrüsenerkrankungen¹⁹ und eine Selen-Supplementierung kann die entzündliche Aktivitäten bei einer Hashimoto-Thyreoiditis hemmen und die Schilddrüsenantikörper-Last vor allem von TPO-Antikörpern im Blut senken²⁰.
  • Myo-Inositol: In zwei Studien wurden Patienten mit einer Autoimmunthyreoiditis zweimal täglich und sechs Monate lang eine Kombination von Myo-Inositol (600 mg) und Selen (83 µg) verabreicht und bei allen Patienten konnten signifkant reduzierte (verbesserte) TSH-Werte sowie gesunkene Schilddrüsenantikörperwerte am Ende der Studie festgestellt werden. Zudem hatte sich das Level an CXCL10 (inflammatorisches Chemokin) reduziert, was den immunregulierenden Effekt von Myo-Inositol bestätigte²¹ ²².
  • Nigella sativa (Schwarzkümmel): Ähnlich wirkt auch Schwarzkümmel. Auch hier wurde bestätigt, dass die Einnahme den TSH-Wert sowie die TPO-AK senken lässt, wohingegen die T3-Konzentration steigt²³. 
  • Guggul: Auch von Guggul wird angenommen, für eine Verbesserung bei einer Schilddrüsenunterfunktion zu sorgen²⁴.

Weitere geeignete Supplements

Ein häufiger Irrtum: Hashimoto und Jod

Leider gibt es immer noch Leute, die Jod bei Hashimoto empfehlen. Dies ist jedoch gemäß des aktuellen Stands der Forschung schlichtweg falsch und kontraproduktiv! 

Jod ist zwar eine essentielle Komponente der Schilddrüsenhormone (weswegen manche empfehlen es zu supplementieren), aber eine zu hoch dosierte Einnahme von Jod kann zu Schilddrüsenerkrankungen führen. Eine vermehrte Jodeinnahme geht mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für eine offensichtlichen Schilddrüsenunterfunktion, subklinischen Schilddrüsenunterfunktion (TSH erhöht, aber keine Symptome) und für eine Autoimmunthyreoiditis einnher⁹. Bei Patienten, die bereits an Hashimoto erkrankt sind, fördert Jod oxidativen Stress und entzündliche Reaktionen in der Schilddrüse. Es kommt zu Zerstörung von TPO, Tg und Thyreozyten und damit von Schilddrüsenfollikeln. Die Möglichkeit zur Hormonsynthese der Schilddrüse wird geschwächt und die Zerstörung der Schilddrüse beschleunigt. Jod führt zu einem schnelleren Fortschreiten der Autoimmunthyreoiditis¹⁰. Ein schockierendes Beispiel ist eine Studie über Slowenien, wo 1999 der Jodanteil von Küchensalz von 10 mg auf 25 mg Kaliumiodid pro kg Salz erhöht wurde. Daraufhin erhöhten sich die Fälle von Hashimoto-Thyreoiditis dort auf das Doppelte¹¹! 

Die gute Nachricht ist aber, dass durch eine Jod-Restriktion sich die Schilddrüsenfunktion auch wieder verbessern kann (Senkung des TSH-Werts)¹². Achte daher bei einer Hashimoto-Erkrankung auf eine jodarme Ernährung. Jod ist vor allem in folgenden Lebensmitteln erhalten: Jodiertes Speisesalz und Produkte, die dies enthalten, Algen, Milchprodukte, Eigelb, die meisten Meeresprodukte (außer Süßwasserfische).

Für Hashimoto-Patienten wird eine Beschränkung von Jod auf eine Einnahme von weniger als 100 µg (Mikrogramm)  pro Tag empfohlen.
Achtung: Achte bei Supplements (besonders Multivitaminpräparaten) darauf, dass sie kein Jod enthalten. Auch manche Schilddrüsenhormonmedikamente wie Thyronajod enthalten Jod!

Wünschst auch du dir eine Analyse deiner individuellen Trigger und persönliche Handlungs-empfehlungen?

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¹ Amino, N. (1988). Autoimmunity and hypothyroidism. Baillière's Clinical Endocrinology and Metabolism, 2 (3), 591-617.

² Caturegli, P., De Remigis, A., & Rose, N. R. (2014). Hashimoto thyroiditis: clinical and diagnostic criteria. Autoimmunity reviews, 13 (4-5), 391-397.

³ Wekking, E. M., Appelhof, B. C., Fliers, E., Schene, A. H., Huyser, J., Tijssen, J. G., & Wiersinga, W. M. (2005). Cognitive functioning and well-being in euthyroid patients on thyroxine replacement therapy for primary hypothyroidism. European journal of endocrinology, 153(6), 747-753.

Selim, M., & Drachman, D. A. (2001). Ataxia associated with Hashimoto's disease: progressive non-familial adult onset cerebellar degeneration with autoimmune thyroiditis. Journal of Neurology, Neurosurgery & Psychiatry, 71(1), 81-87.

⁵ Ishaq, H. M., Mohammad, I. S., Guo, H., Shahzad, M., Hou, Y. J., Ma, C., ... & Xu, J. (2017). Molecular estimation of alteration in intestinal microbial composition in Hashimoto’s thyroiditis patients. Biomedicine & Pharmacotherapy, 95, 865-874.

⁶ Virili, C., & Centanni, M. (2017). “With a little help from my friends”-the role of microbiota in thyroid hormone metabolism and enterohepatic recycling. Molecular and cellular endocrinology, 458, 39-43.

⁷ Lei, Y., Yang, J., Li, H., Zhong, H., & Wan, Q. (2019). Changes in glucose‐lipid metabolism, insulin resistance, and inflammatory factors in patients with autoimmune thyroid disease. Journal of clinical laboratory analysis, 33(7), e22929.

⁸ Mansourian, A. R. (2013). A review of literatures on the adverse effects of thyroid abnormalities and liver disorders: an overview on liver dysfunction and hypothyroidism. Pakistan Journal of Biological Sciences: PJBS, 16(23), 1641-1652.

⁹ Teng, W., Shan, Z., Teng, X., Guan, H., Li, Y., Teng, D., ... & Li, C. (2006). Effect of iodine intake on thyroid diseases in China. New England Journal of Medicine, 354(26), 2783-2793.

¹⁰ Reinhardt, W., Luster, M., Rudorff, K. H., Heckmann, C., Petrasch, S., Lederbogen, S., ... & Mann, K. (1998). Effect of small doses of iodine on thyroid function in patients with Hashimoto's thyroiditis residing in an area of mild iodine deficiency. European Journal of Endocrinology, 139(1), 23-28.

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¹² Yoon, S. J., Choi, S. R., Kim, D. M., Kim, J. U., Kim, K. W., Ahn, C. W., ... & Huh, K. B. (2003). The effect of iodine restriction on thyroid function in patients with hypothyroidism due to Hashimoto's thyroiditis. Yonsei medical journal, 44(2), 227-235.

¹³ Krysiak, R., Szkróbka, W., & Okopień, B. (2019). The effect of gluten-free diet on thyroid autoimmunity in drug-naïve women with Hashimoto’s thyroiditis: a pilot study. Experimental and Clinical Endocrinology & Diabetes, 127(07), 417-422.

¹⁴ Vojdani, A., Afar, D., & Vojdani, E. (2020). Reaction of lectin-specific antibody with human tissue: Possible contributions to autoimmunity. Journal of immunology research, 2020.

¹⁵ Abbott, R. D., Sadowski, A., & Alt, A. G. (2019). Efficacy of the autoimmune protocol diet as part of a multi-disciplinary, supported lifestyle intervention for Hashimoto’s thyroiditis. Cureus, 11(4).

¹⁶ Kharrazian, D., Herbert, M., & Vojdani, A. (2017). Immunological reactivity using monoclonal and polyclonal antibodies of autoimmune thyroid target sites with dietary proteins. Journal of Thyroid Research, 2017.

¹⁷ Chahardoli, R., Saboor-Yaraghi, A. A., Amouzegar, A., Khalili, D., Vakili, A. Z., & Azizi, F. (2019). Can supplementation with vitamin D modify thyroid autoantibodies (Anti-TPO Ab, Anti-Tg Ab) and thyroid profile (T3, T4, TSH) in Hashimoto’s thyroiditis? A double blind, Randomized clinical trial. Hormone and Metabolic Research, 51(05), 296-301.

¹⁸ D'Aurizio, F., Villalta, D., Metus, P., Doretto, P., & Tozzoli, R. (2015). Is vitamin D a player or not in the pathophysiology of autoimmune thyroid diseases?. Autoimmunity reviews, 14(5), 363-369.

¹⁹ Santos, L. R., Neves, C., Melo, M., & Soares, P. (2018). Selenium and selenoproteins in immune mediated thyroid disorders. Diagnostics, 8(4), 70.

²⁰ Gärtner, R., Gasnier, B. C., Dietrich, J. W., Krebs, B., & Angstwurm, M. W. (2002). Selenium supplementation in patients with autoimmune thyroiditis decreases thyroid peroxidase antibodies concentrations. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 87(4), 1687-1691.

²¹ Ferrari, S. M., Fallahi, P., Di Bari, F., Vita, R., Benvenga, S., & Antonelli, A. (2017). Myo-inositol and selenium reduce the risk of developing overt hypothyroidism in patients with autoimmune thyroiditis. European Review for Medical & Pharmacological Sciences, 21.

²² Nordio, M., & Basciani, S. (2017). Treatment with myo-inositol and selenium ensures euthyroidism in patients with autoimmune thyroiditis. International Journal of Endocrinology, 2017.

²³ Rostami, R., Aghasi, M. R., Mohammadi, A., & Nourooz-Zadeh, J. (2013). Enhanced oxidative stress in Hashimoto's thyroiditis: inter-relationships to biomarkers of thyroid function. Clinical biochemistry, 46(4-5), 308-312.

²⁴ Farhangi, M. A., Dehghan, P., Tajmiri, S., & Abbasi, M. M. (2016). The effects of Nigella sativa on thyroid function, serum Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF)–1, Nesfatin-1 and anthropometric features in patients with Hashimoto’s thyroiditis: a randomized controlled trial. BMC complementary and alternative medicine, 16, 1-9.

²⁵ Panda, S., & Kar, A. (2005). Guggulu (Commiphora mukul) potentially ameliorates hypothyroidism in female mice. Phytotherapy Research: An International Journal Devoted to Pharmacological and Toxicological Evaluation of Natural Product Derivatives, 19(1), 78-80.

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